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Atlantik-Überquerung Mindelo – Fernando de Noronha (Brasilien)

 

Wir sind gestartet!

16 53.281n 25 00.392w

Sat Dec 28 2024 13:11:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

start in Mindelo 28.12.2024 / 14:10 (Züri-Zeit 16:10)

Tag 1

14 52.061n 25 39.054w

Sun Dec 29 2024 13:03:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Wir sind gut gestartet. Neben der Insel plagten uns noch ein paar Fallböhen, aber kaum draussen trieb uns der wind mit 25kn Richtung Süden.
Die erste Nacht war dann eigentlich recht angenem. Ok… ein wenig weniger Wind, ein bisschen weniger Wellen und auch die Luftfeuchtikeit hätte ein bisschen weniger sein können.
Heute Nachmitag kamen wir gut voran aber die Elemente steigerten sich noch ein bischen. Momentan sind wir nur nch mit der Starkwind-Fock unterwegs und das bei 28 bis 35kn Wind.
Doch die Prognosen sehen für die nächsten Tage so aus dass es eher zuwenig Wind hat.
Lassen wir uns Überraschen

unser erstes Tages ETMAL ist: 131sm

Tag 2

13 10.299n 26 09.596w

Mon Dec 30 2024 13:05:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Die Nacht war sehr ruhig und wir sind völlig erhohlt. Vermutlich auch wegen dem neuen Wachplan. Der gien so: Da wir mitten auf dem Atlanik sind und es kein Verkehr gibt ausser Tanker uws. und unsere 3 Alarmsysteme wirklich äzend werden, wenn in den umliegenden 20, 30 sm ein Obiekt auftaucht haben wir entschlossen das wir beide schlafen gehen und zeitversetzt alle 1.5 Stunden den Wecker stellen für ein Kontrollgng. Also alle 45 Minuten.
Ist aber schon wieder erneuert! neu macht einer die erste Hälfte der Nacht und kntrolliert alle 45 Minuten und der andere die zweite Hälfte.
Und der zweite Tag: ein völlig entpantes dahingleiten mit voller Besegelung, wenig Wellen und angenehmen 15kn Wind.

Tages ETMAL: 102sm

Tag 3

11 22.511n 26 46.783w

Tue Dec 31 2024 13:17:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Den ganzen Tag war es sehr ruhig, sodass wir zunächst mit Vollbesegelung in die Nacht segelten. Als der Wind jedoch auf 18 Knoten auffrischte, bargen wir das Grossegel und konnten mit gutem Gefühl schlafen gehen.
Unser Buddy-Boot RosyJeane hatte es nicht so leicht! Sie gerieten in ein Netz mit seltsam verknüpften Tellern und paketähnlichen Gegenständen. Ein Seil verklemmte sich im Ruder und blockierte es. Mit viel Nervosität und einer Menge Glück konnten sie das Ruder schließlich wieder freibekommen.

Tages ETMAL: 115 sm

Tag 4 - Silvester!

9 44.384n 27 17.479w

Wed Jan 01 2025 12:18:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Ein ganz besonderes Erlebnis, das neue Jahr auf eine so aussergewöhnliche Weise zu begrüssen. Ich war begeistert, mitten auf dem Ozean ins Jahr 2025 zu segeln! Dank der Technik war es trotzdem möglich, mit vielen Freunden virtuell anzustossen.
Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und den Segeleigenschaften – einfach fantastisch! Es wäre genial, wenn es so weitergeht. Auf jeden Fall versprechen die Langzeitprognosen viel Gutes.  Einzig am Äquator könnte es ein Windloch geben, bei dem wir den Motor brauchen.
Aber das dauert ja noch fast eine Woche. Wie sagt man so schön: Bis dahin fliesst noch viel Wasser den Rhein hinunter.

Tages ETMAL: 108 sm

Tag 5
7 50.474n 27 33.728w

Thu Jan 02 2025 11:17:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Die RosyJeane ist mittlerweile schon einen halben Tag voraus. Bei unserem Nachmittags-Call meinten sie, dass wir eine sehr ruhige Nacht vor uns haetten – bei ihnen sei der Wind bereits fast komplett abgeflaut.
Denkste!  Nach unserem abendlichen Krimi im Fernsehen gingen wir gegen 22 Uhr (Schweizer Zeit) schlafen. Doch kaum waren wir eingeschlafen, weckten uns der Wind und die hohen Wellen. Der Wind hatte auf bis zu 32 Knoten zugenommen, und zusätzlich gab es eine sehr starke Strömung. Es blieb uns nichts anderes übrig, als das Großsegel und die Genua zu bergen und die Starkwind-Fock zu setzen.
Gegen 3 Uhr morgens, als der Wind nachließ, machten wir die ganze Aktion wieder rückgängig. Ohne solche Manöver würde uns ja fast langweilig werden!

Tages-ETMAL: 124 sm / noch 816 sm bis Noronha

Tag 6

5 46.943n 27 30.844w

Fri Jan 03 2025 11:21:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Langsam kommen wir in die Gegend, wo es Squalls und starke Gewitter gibt. Meistens sind sie nur von kurzer Dauer, aber ziemlich heftig. Mein Spruch: Es wird langsam Zeit, dass unsere Joyce in eine Waschstraße kommt, um endlich den braunen Sand aus den Segeln zu waschen und überhaupt das ganze Deck zu reinigen.
Erste Erfahrung mit dem Regenradar:
Kaum hatten wir ihn eingestellt, zeigte er um uns herum ein großes Feld mit roten und grünen Bereichen. Wir bargen sofort alle Segel, um mit dem Motor aus dem Feld zu kommen. Doch das Feld blieb stehen, und der Himmel hellte auf.
Ich informierte mich dann, wie genau ich das handhaben soll. Es war alles richtig, nur das Feld war kein Gewitter, sondern das schäumende Meer um uns herum. Das Rot zeigte die Wellen, die auf uns
zukommen, und das Grün die, die weggehen.
Und … Je Je Je! Wir haben Bergfest! Heute, am 03. Januar um 11:54, haben wir die Hälfte geschafft! 687,5 Seemeilen sind gesegelt, und 687,5 Seemeilen haben wir noch vor uns!

Tag 7

3 29.069n 27 39.580w

Sat Jan 04 2025 14:53:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Suppi, ich komme gerade von der Waschstraße. Heute Nacht haben wir die Vorwäsche gemacht, und jetzt war der Hauptwaschgang an der Reihe. Auch nicht ganz – alle Segel konnten wir ja nicht hochziehen. Aber ich denke, die Genua machen wir dann morgen.
Ja, wir kommen dem Äquator immer näher. In dieser Zone, wo sich die Winde von der Nordseite und der Südseite der Erde treffen, ist meistes kein Wind, und es gibt täglich Regenschauer oder Gewitter.
Auch heute war der Wind ziemlich dürftig, und wir brauchen die Maschine, um nicht stehen zu bleiben.
Tages-ETMAL: 119 sm / noch 542 sm bis Noronha

Tag 8

1 57.128n 28 02.884w

Sun Jan 05 2025 10:35:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Es gab gestern noch ein par kostenlose Aktions-Waschdurchgäge. Jetzt ist die Joyce völlig entsalzt, und die sanbrauden Segel sind wieder einigermassen weiss.
In der Nacht starteten wir den Motor und fuhren ohne Segel, bis sicher war, dass es keine Gewitter mehr gab. Das Risiko war mir zu gross, unerwartet einem Squall zu begegnen. So schläft dann auch besser!
Am frühen Morgen sah dann alles rhig aus, und wir konnten die Fahrt unter Segel mit bis zu 9 kn wieder aufnehmen.
Langsam kommen wir dem Äquator näher. Noch 1 Grad und 35 Minuten.
Tages-ETMAL: 102 sm / noch 422 sm bis Noronha

Tag 9

0 05.056s 29 05.458w

Mon Jan 06 2025 10:08:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Wir kommen super voran. Heute, am 6. Januar 2025, um 08:49:12 (Schweizer Zeit: 12:49:12), haben wir den Äquator überquert. Das nennt sich dann Äquatortaufe. Zu diesem Zweck habe ich eine Getränkeflasche zur einen Hälfte mit Wasser von der nördlichen Halbkugel und zur anderen Hälfte von der südlichen Halbkugel gefüllt. 
Und sonst: Die Stimmung ist fabelhaft! Wir haben uns schon richtig ans Bootsleben gewöhnt. Einziger gewöhnungsbedürftiger Punkt ist, dass wir Tatort am Sonntag-Nachmittag um 16:00 Uhr sehen müssen.
Tages-ETMAL: 149 sm / noch 284 sm bis Noronha

Tag 10

1 55.186s 30 43.499w

Tue Jan 07 2025 11:38:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Wir merken, dass wir wieder näher an eine Insel herankommen. Am Abend versammeln sich die Atlantik-Sturmtaucher und suchen sich einen Platz zum Schlafen. Zuerst versuchte ich ihm klarzumachen, dass das keine gute Idee ist. Die verkacken alles!
Ich konnte ihn in die Hand nehmen und zurück in die Lüfte befördern. Er schaute mich nur verwundert an, drehte eine Runde und setzte sich wieder hin. Alle meine Versuche scheiterten, bis ich schliesslich aufgab. Dann soll er eben die Joyce verkacken.
Hoffentlich kommt bald wieder ein Squall! – Herzig sind sie ja, diese kleinen Chaoten –

Ps. Unser Budyboat die RosyJane, die Renngeiss ist schon auf Fernando de Noronha angekommen!
Tages-ETMAL: 138 sm / noch 144 sm

Ankunft in Fernando de Noronha

3 49.978s 32 24.457w

Wed Jan 08 2025 14:26:00 GMT-0200 (GMT-02:00)

Nach 10 Tagen und 23 Stunden
Am 08. Januar um 13:25 ist der Anker gefallen!
Es war eine Hammer, super lockere Überfahrt diagonal über den Atlantik nach Brasilien.
Dank sei den Meeresgöttern: Poseidon, verantwortlich für das Meer, Aiolos, zuständig für den Wind, und Iskur, Herr der Stürme. Schließlich auch Zeus, dem Vater der Götter.
Keiner wurde Seekrank, es ging absolut nichts kaputt – außer das Sitzpolster am Navigationstisch, das altersbedingt eine kleine Abnutzung zeigt und bald reissen könnte.
Und überhaupt es war eine richtig GEILE Kaffeefahrt! :blush::blush:

 

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